Sozialer Wohnungsbau räume schaffen, den Standort insgesamt aufwerten und auch auf Besucher von außerhalb anziehend wirken. Im Gegensatz dazu wurde der südliche Teil mit dem Schwerpunkt auf Life Scien- ces, Wissenschaft und Bildung entwickelt. Hier haben sich wissenschaftliche Unter- nehmen, verschiedene Bildungsinitiativen und die Volkshochschule Salzburg (im Hochhaus der ehemaligen Stadtwerke) angesiedelt. Dazu kommt ein Restaurant einer Privatbrauerei, das diese heterogene und sehr urbane Mischung „geschmack- voll“ abrundet. Ausblick Wie wird es weitergehen mit dem sozialen Wohnungsbau? So, wie sich die Situation derzeit präsentiert, leider nicht beson- ders positiv – es sei denn, es ändert sich spürbar etwas und die Länder kommen beispielsweise nach 2019 der von ihnen übernommenen Verantwortung für die soziale Wohnraumförderung nach. Und bringen die Mittel auch wirklich auf den Markt, wie es der GdW regelmäßig fordert. In Deutschland werden vielerorts Belegungsbindungen weiter auslaufen und die Wohnungen in den freien Markt übergehen. Wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, ist davon auszugehen, dass nach dem Auslaufen der Bindungen die Mieten deutlich steigen werden. Die Folge: Für eine steigende Anzahl von Menschen werden immer mehr Wohnun- gen schlicht unerschwinglich. Durch den unentwegt rasanten Zuzug in die Groß- städte dürfte sich dieses Problem gerade dort besonders bemerkbar machen, die Wohnraumsituation wird sich insbesonde- re dort weiter verschärfen. Doch nicht nur die Mieten werden weiter steigen, auch das Bauland wird sich weiter verteuern. Dadurch wird sich das Problem der im- mer höheren Kosten auch in den Neubau- ten immer stärker niederschlagen. In die- sem Zusammenhang interessant ist auch ein Aspekt, der mit dem Umweltschutz zu tun hat: Da immer mehr Menschen durch die hohen Wohnkosten nichts anderes übrigbleibt, als sich im Umland der Städte ein Zuhause zu suchen, müssen auch im- mer mehr Menschen immer weitere Wege zu ihrer Arbeitsstelle in Kauf nehmen, sei es mit dem eigenen PKW oder anderen Verkehrsmitteln – unter Umweltschutzge- sichtspunkten eine mindestens fragwürdi- ge Entwicklung. In Österreich dagegen dürfte sich die Situation weiterhin deutlich besser für die unteren bis mittleren Bevölkerungsgrup- pen darstellen. Durch die flächendeckend verbreitete Wohnungsgemeinnützigkeit und den hohen Anteil an sozial geförder- tem Wohnraum werden auch in Zukunft viele Menschen, die alles andere als reich sind, in Wohnungen leben, von denen vie- le Menschen in Deutschland nur träumen können. nicht so gut ging. Als Beispiel sei hier der Universitätsprofessor genannt, der noch in seiner „Studentenbude“ wohnt (kommt tatsächlich häufiger vor). So werden unter anderem junge Familien als Berufsanfänger benachteiligt. Als ein nachgewiesenermaßen guter Weg hat sich in der Vergangenheit immer wieder der sogenannte „Drittelmix“ erwiesen, wie er beispielsweise in Hamburg seit längerem praktiziert wird: Demnach sind Investo- ren gefordert, bei großen Bauvorhaben mindestens ein Drittel Sozialwohnungen zu bauen. Ein weiteres Drittel sollen frei finanzierte Mietwohnungen sein, und ein Drittel dürfen Eigentumswohnungen sein. Dennoch gibt es auch hier wieder Gegenstimmen, die das so nicht gelten lassen wollen. Weil dadurch noch zu wenige Wohnungen für sozial Schwächere entstehen. Unbestritten ist: Deutschland ist ein Sozialstaat. Jedoch offenbaren sich beim Thema Sozialer Wohnungsbau bei genauerem Hinsehen viele Dinge, die besser laufen könnten. • Fazit „Wohnen ist ein Grundrecht“. Soweit, so anerkannt. Doch spätestens nach der Föderalismusreform im Jahr 2006 wurde dieser Punkt mit der im Hinblick auf den sozialen Wohnbau zu zurückhaltenden Politik faktisch ad absurdum geführt. In Deutschland kommt dazu noch die individuelle Freiheit – niemand möchte gerne über seine Einkünfte Rechenschaft ablegen müssen. So begrüßenswert dieser Umstand einerseits ist, sorgt er andererseits dafür, dass beispielsweise Einkommensnachweise in Bezug auf sozial geförderten Wohnraum entfallen. Dadurch wohnen viele, die sich eigentlich schon lange eine teurere Wohnung leisten könnten, jahrzehntelang günstig in den Wohnungen, in denen sie schon gelebt haben, als es ihnen wirtschaftlich noch [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kosten- miete vom 7.3.2018 [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Sozia- ler_Wohnungsbau vom 1.3.2018 [3] http://www.bpb.de/apuz/183442/ wohnungspolitik-seit-1945?p=all vom 4.3.2018 [4] vgl. auch http://www.bpb.de/ apuz/183442/wohnungspolitik-seit- 1945?p=all [5] https://de.wikipedia.org/wiki/Sozia- ler_Wohnungsbau [6] https://www.brandeins.de/magazine/ brand-eins-wirtschaftsmagazin/2015/ immobilien/wien-du-hast-es-besser vom 7.3.2018 [7] W.Anders/H.Stumme, Kranichstein, Ge- schichte eines Stadtteils, Darmstadt 1993 [8] https://www.wienerwohnen.at/hof/218/ Pestalozzi-Hof.html vom 19.3.2018 23